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warum wir heute das bier feiern

In der letzten Folge unseres Braublogs sind wir mit Eichhof-Braumeister Daniel Spellmeyer auf die verschiedenen Bierstile eingegangen: von Märzen, Pilsner und Weizen bis Pale Ale, Porter und Stout. Daneben gibt es jedoch noch unzählige Variationen.


VOM LUXUS-BIER

Das Imperial Stout wurde ursprünglich in England als Geschenk für die russische Zarin Katharina die Grosse gebraut. Dieses tiefschwarze, hocharomatische Stout mit starken Schokolade- und Kaffeenoten galt im vodkageprägten Russland schon bald als Luxusgetränk des Adels. Nach dem Fall des Zarenreichs geriet es in Vergessenheit und wurde erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts in den USA wiederentdeckt. Heute wird es auch in der Schweiz von diversen Brauereien ganzjährig oder als saisonale Spezialität gebraut.

Imperial stout glass

ZU SAUREM & STARKEM

Auch ist keine Landkarte der Bierstile vollständig ohne Belgien. Die Wiege der Sauer- und Starkbiere tut sich durch ganz eigene, jahrhundertealte Brauverfahren hervor. Speziell ist hier vor allem die Spontanvergärung. Viele Biere werden nicht durch Extrazugabe von Hefe vergoren, sondern man wartet ab, bis die natürlichen Hefesporen in der Luft den Gärprozess starten. So entstanden im kleinen Land im Nordwesten Europas Spezialitäten wie etwa Gueuze, Lambic oder Kriek. Wobei ersteres aufgrund seiner überdominanten Säure nur für ganz spezielle Liebhaber trinkbar ist. Beim Lambic hingegen werden verschieden lange gelagerte Gueuzes miteinander gemischt («verschnitten»), was das Endprodukt für einen breiteren Gaumen zugänglich macht. Beim Kriek wiederum werden zusätzlich noch Früchte zugesetzt.

Mort subite kriek lambic 25cl jpg

30. April ist der Tag des Schweizer Bieres

Doch auch in der Schweiz haben sich verschiedene Stile entwickelt. Und anlässlich des heutigen «Tag des Schweizer Biers» wollen wir natürlich speziell auf diese eingehen.

Am beliebtesten ist in der Schweiz noch immer das Lager. Den Namen verdankt es indirekt seiner Brauweise: Untergäriges Bier konnte vor der Erfindung der Kältemaschine lediglich in den Wintermonaten gebraute werden. Wegen seiner guten Haltbarkeit wurde es dann in speziellen Eiskellern bis tief in den Sommer hinein gelagert.

Lager, Pilsner & Spezial

Aber auch die Schweizer Braumeister waren innovativ, und nur Lager zu brauen, war ihnen auf Dauer zu langweilig. So experimentierten sie schon früh mit der Pilsner Brauart, durften die entstandenen Biere jedoch nie «Pilsner» nennen. Grund dafür war ein Abkommen mit Tschechien, der Heimat des Pilsners: Den Tschechen wurde untersagt, den dort produzierten Käse «Emmentaler» zu nennen, im Gegenzug durften die Schweizer Brauer kein Bier mit Namen «Pilsner» brauen. Also bürgerte es sich schnell ein, diese einfach «Spezial» zu taufen. Ein Name, der viel Raum für Interpretationen lässt. Und so wurde bald alles, was nicht dem Typ «Lager» entsprach, in die beiden Kategorien «Spezial hell» und «Spezial dunkel» eingeordnet. Wie etwa das dunkle «Eichhof Hubertus», das erstmals 1906 gebraut wurde, und damit wahrscheinlich das allererste Craft Bier der Schweiz ist.

In diesem Sinne erheben wir unser Bierglas auf die Schweiz – und auf den «Tag des Schweizer Biers»!

Zum Wohl. Euer Remo.

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